Der BioEconomy Cluster ist ein Verbund von Unternehmen, Forschungsinstituten und Bildungseinrichtungen, die eng vernetzt an den Grundlagen einer biobasierten Wirtschaft arbeiten. Auf Basis nachwachsender Rohstoffe, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen, wie z.B. Buchenholz, soll die stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse in Form von innovativen Verfahren zur Erzeugung von Werkstoffen, Plattformchemikalien, Produkten und Energieträgern vorangetrieben werden. In einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt wurden die prozesstechnischen Voraussetzungen für die Herstellung und Weiterbehandlung von Hohlprofilen aus Formholz, insbesondere aus der Holzart Buche (Fagus sylvatica L.), gefördert.
Die im Projekt gewonnen Erkenntnisse ermöglichen den Einsatz der Formholzprofile als Masten im Außenbereich, insbesondere für Beleuchtungselemente. Im Vergleich zu potenziellen Substitutionsmaterialien der Baubranche wie Stahl und Beton, weist Formholz gute energetische wie auch wirtschaftliche Merkmale auf. So erwies sich das Formholz, im Hinblick auf die globale Erwärmung, als das energetisch günstigste Material. Designtechnische Aspekte sowie der Hohlraum im Inneren des Rohres gewinnen, bei repräsentativen Masten u.a. für Beleuchtungen, immer mehr an Bedeutung. In Zukunft ist mit einer steigenden Nachfrage in designorientierten Branchen zu rechnen. Die Buchenformholzrohre wiesen in Crashversuchen eine sehr geringe Energiedissipation auf, was sich auf die Insassensicherheit eines kollidierenden Fahrzeugs positiv auswirkt. Die Mastprofile wurden in die Energieabsorptionskategorie NE (Non-Energy Absorbing) nach DIN EN 12767 eingeordnet. Weiterhin besteht Potential, Formholzmasten langfristig auch in technisch anspruchsvollen, hoch belasteten Anwendungen, z.B. Windenergieanlagen einsetzen zu können. Als neue Anwendungsmöglichkeit sind autarke Lichtpunkte, die den Strom, z.B. mit Windkraft, selbst erzeugen und speichern, oder Elektroladesäulen, hinzugekommen.
Durch das Projekt konnte das Fundament zur Entwicklung marktfähiger Produkte gelegt und ein Beitrag zum ressourcenschonenden Umgang von Rohstoffen geleistet werden. Die Spitzmüller AG betreute das Kooperationsprojekt der Technischen Universität Dresden und der Firmen Europoles GmbH & Co. KG in Neumarkt i.d.Oberpfalz, Eurocoatings GmbH in Werl sowie OM Maschinenbau in Olbernhau von der Idee bis zum Verwendungsnachweis.
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