Im ersten Gespräch zwischen Antragsteller und seinem Berater der Spitzmüller AG geht es gleich zur Sache. Der Unternehmer erzählt lückenlos, wo es in den nächsten zwei Jahren hingehen soll. Welche Projekte stehen an? Wird gebaut oder modernisiert? Werden alte Maschinen ausgetauscht? Oder sind fürs geplante Projekt neue Maschinen nötig? Während des Gesprächs geht der Berater auf einen kleinen gedanklichen Spaziergang und hakt für ihn wichtige Punkte ab.
Der Berater sortiert aus den Aussagen des Unternehmers zuerst alle potenziellen Projekte heraus. Beispielsweise Themen wie: Neubau, ein Entwicklungsprojekt oder die Modernisierung des Maschinenparks. Jetzt geht es um harte Fakten. Wie viel Geld wird insgesamt benötigt und bis wann? Zusammen mit dem Unternehmer werden die benötigten Gelder zusammengerechnet, damit klar ist, wie hoch die benötigte Summe für die Umsetzung der Projekte sein muss. Dann folgt das: Woher nehmen?
Woher lassen sich die nötigen Mittel beziehen? Eigenkapital? Fremdkapital? Oder soll vielleicht ein Business Angel mit ins Boot geholt werden? Der Berater klärt diese Punkte mit dem Unternehmer ab und sorgt dafür, dass die benötigten Finanzen fließen können. Als potenzielle Geldgeber kommen beispielsweise Hausbanken, die KfW-Bank, die Landesbank oder die so genannten Business Angels, die sich in das Unternehmen einkaufen, infrage. Durch die zugesagten Gelder sind die geplanten Projekte fürs Erste abgesichert und können in die Umsetzung gehen. Doch damit nicht genug …
Um das wirtschaftliche Risiko zu senken, gibt es oft auch noch den ein oder anderen Fördertopf, aus dem Geld fließen kann. Jetzt steht die Frage im Raum, ob die Projekte förderfähig sind und aus welcher Fördersparte die Gelder kommen können: Forschung und Entwicklung, Strukturförderung oder Investitionszuschuss? Ist das geklärt, hat der Berater meist gleich den passenden Topf parat: EU, Bund, Land oder Stiftung. Unsere Erfahrung erlaubt es uns, meist gleich nach dem Erstgespräch eine Einschätzung zu tätigen, wie viel Geld als Fördersumme fließen könnte. Im Schnitt sind es etwa 30 Prozent der geplanten Investitionssumme.
Die Finanzen sind gesichert, etwaige Fördergelder entlasten das Unternehmen und senken das wirtschaftliche Risiko – aber die Spitzmüller AG bietet noch etwas mehr. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ein Projekt noch einen passenden Partner für die Entwicklung, die Umsetzung oder die Vermarktung benötigt. Auch hier können wir durch unsere netzwerkende Tätigkeit dem Unternehmer zur Seite stehen und schnell den passenden Partner finden. Somit steht der erfolgreichen Unternehmensgestaltung und der innovativen Projektentwicklung eigentlich nichts mehr im Weg.
Das Unternehmen ist von der Förderanalyse überzeugt und beauftragt die Spitzmüller AG. Nun beginnt man in Gengenbach, sich in das technische Umfeld intensiv einzuarbeiten, nach dem optimalen Programm zu suchen und den richtigen Projektträger zu identifizieren. Ein zweiter Gesprächstermin dient dazu, alle nötigen Informationen für den Förderantrag aufzunehmen und die Strategie eng mit dem Kunden abzustimmen.
Spätestens jetzt rauchen bei der Spitzmüller AG die Köpfe. Binnen zwei Wochen soll der Förderantrag fertig sein – nicht ungewöhnlich. Doch es ist viel zu tun, bis der Antrag mit seinen 30 bis 40 Seiten wirklich perfekt ist. Es geht um Marktanalysen und Absatzchancen, um den Stand der Technik, die Aktivitäten des Wettbewerbs, um Risiken und Chancen, um Relevanz und Machbarkeit. Hat das Produkt genug Potenzial, um Arbeitsplätze am Standort Deutschland zu schaffen oder zu sichern? Ist es innovativ genug? Die kaufmännische Abteilung bei Spitzmüller kalkuliert parallel die zu erwartenden Entwicklungskosten.
Dipl.-Wirtschaftsingenieurin
Teamleiterin, Mitglied der Geschäftsleitung